Kaum drängen sich nach dem Winter die ersten Sonnenstrahlen durch die graue Wolkendecke, werden die Männer nervös. Nicht etwa, weil die Damen im Frühling leicht bekleidet sind. Nein, jetzt geht’s um die Fleischeslust der anderen Art: das Grillen. Im April werden erst der Garten und dann die Grillstation auf Vordermann gebracht, um sich an der Feuerstelle mit der Familie niederzulassen. Grillen ist gesellig und hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Kult entwickelt: Welches Fleisch aufs Rost kommt, ist eine Wissenschaft für sich. Welche Temperatur die Kohle haben sollte, wird episch diskutiert. Auch die Frage „Holzkohle oder Elektro?“ spaltet eine ganze Nation. In einem sind sich aber alle Grill-Fans einig: Die neuen Trends will keiner verpassen. Wir servieren sie Euch!
Grill to go
Mobiles Grillen? Der Trend des Sommers. Statt des Einweg-Grills gibt’s jetzt zum Beispiel den Gasgrill „TravelQ 285X“ von Napoleon auf Rädern. Der kompakte Grill wird wie ein Trolley gezogen und ist ideal für den Besuch am See, beim Campen und im Wildnis-Urlaub.
Vielfalt
Bratwurst, Kotelette, Ćevapčići – das sind die Klassiker für den Grill. Aber gibt’s da nicht auch noch was anderes? Für mehr Vielfalt auf dem Rost sorgen im Ganzen gegrillte Gemüsezwiebeln, Spargel-Frittata, Halloumi-Spieße oder Schokobananen als Dessert. Langweilig wird’s definitiv nicht! Auch die Vegetarier und Veganer müssen sich bei der Grillsession nicht mehr wie Exoten fühlen. Wer sich für Alternativen zu Kotelette & Co. interessiert und gerne experimentiert, findet 50 vegetarische und süße Rezepte – vom Flammkuchen bis zur gegrillten Wassermelone – im Grill-Buch „Ja, ich grill! Vegetarisch“ von Mora Fütterer aus dem EMF Verlag.
Spießer?
Gyros vom Grill? Döner vom Grill? Das funktioniert nicht nur in der Imbissbude, sondern jetzt auch im eigenen Garten. Die Drehspieße sind das derzeit hippste Zubehör für Griller. Die batteriebetriebenen Spieße drehen sich automatisch. Fisch oder Fleisch werden bei kleiner Temperatur und indirekter Hitze langsam und schonend gegart.
Mmmhhh … Marinade
Fleisch ohne Marinade? Irgendwie fad, oder? Um Rind, Schwein und Huhn mehr Pfiff zu verleihen, gibt’s aktuell die „Rubs“. Das sind Trockenmarinaden, mit denen Ihr das Grillgut einreiben könnt. Das ist super easy im Handling und praktisch beim Grillausflug. Wer mehr Spaß an den klassischen flüssigen Marinaden hat, darf sich auf Überraschungen gefasst machen. Fertig-Marinaden in aromatischen Kombinationen, von Senf-Honig, Pflaume-Zimt, Salz-Karamell oder – inspiriert vom aktuellen Skandinavien-Hype – Lakritz, bringen die Geschmacksknospsen des Grillergaumens zum Explodieren.
Fisch und fertig
Fisch statt Fleisch. Thunfischsteak statt Rinderfilet. Wasser statt Wiese. Das Grillen von Meerestieren und -früchten ist angesagt. Ob geräuchert oder am Spieß gegart – Geduld ist gefragt. Wer möchte, kann den Fisch besonders schonend und im Ergebnis sehr aromatisch zubereiten, indem er auf einem Räucherbrett (10 Zentimeter breite und 1 Zentimeter dicke Holzplanke) gegrillt wird. Ein Räucherbrett aus Zedernholz gibt Fisch den beliebten Rauchgeschmack.
Schweinisch
Fleisch. Darf’s da denn mal was Neues sein? Aber gerne. Nach dem Hype um das Dry-Aged-Rindersteak wird’s jetzt schweinisch. Extravagante Cuts und Schweinefleischsorten sind der Renner fürs Rost. Beispiel? Das Fleisch des ungarischen Mangalitza-Wollschweins ist eines der fettigsten auf der Welt – sehr aromatisch und weich wie Butter. Auch schmackhaft: das Dry-Aged-Kotelette vom Landschwein – dank des großen Knochens das Richtige für echte Kerle.
Bestes BBQ-Buch
Heiß auf die neuen Trends? 70 Inspirationen findet Ihr in dem Buch „Ja, ich grill!“ von Guido Schmelich. Ob Chicken-Tandoori-Style, Spanferkelschulter, Surf & Turf oder T-Bone-Steak mit Tomaten-Relish – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Im kompakten Grundlagenteil erfährt man alles, was wichtig beim Grillen, Smoken und Räuchern ist – mit Warenkunde und Profihacks. Als tolles Extra enthält das Buch einen Craft-Beer-Guide und Bierempfehlungen zu jedem Rezept.
So schmeckt die Saison!
Fotos: „Ja, ich grill“: © EMF/ Guido Schmelich, „Ja, ich grill! Vegetarisch“: © EMF/ Volker Debus
