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Info: Facebook und die organische Reichweite

Ein Aufschrei ging durch die Medien, als Facebook im letzten Jahr bekanntgab, in einigen Ländern zwei parallele News-Feeds zu testen:

  • einen Entdecker-Feed mit Posts von Unternehmen
  • einen Feed mit Neuigkeiten von Freunden und Familie – laut Facebook den wichtigeren News für die Fans

Markencontent sollte also in einen eigenen Feed verbannt werden. Riesige Einbrüche der organischen Reichweite wurden vorhergesagt. Weltuntergangsstimmung.

Die gute Nachricht zuerst: Der Entdecker-Feed ist passé, das gab Facebook nun bekannt. Zwei getrennte Feeds schienen Facebook für die Fans nicht besser zu machen. Die schlechte Nachricht: Die organische Reichweite sinkt trotzdem.

Was Ihr dagegen tun könnt (und warum wir alle mal den Ball flachhalten sollten):

Die Hysterie ist völlig unbegründet. Erstens ist der Sinkflug der organischen Reichweite seit Jahren bekannt und zweitens können wir eine Menge für die Reichweite unserer Facebookseiten tun. Was genau, das lest Ihr in diesem Beitrag.

Was ist eigentlich diese organische Reichweite? Und wenn ja, wie viele?

Personen, die einen Eurer Beiträge sehen, weil ein Freund diesen Beitrag geliked, geshared oder kommentiert hat, sehen diesen aufgrund der organischen Reichweite. Eine feine Sache, denn dadurch werden Unternehmensposts auch außerhalb der Fanseite gesehen. Daneben steht die bezahlte Reichweite, die Posts in die Newsfeeds „pflanzt“, weil ein Unternehmen Werbebudget eingesetzt hat.

So weit, so gut. Das „Dilemma“: Unbezahlte Posts tauchen nicht einfach im Newsfeed aller Fans einer Seite auf. Dieser Graph von Ogilvy verbildlicht den Trend: Anfang 2014 sahen nur noch rund sechs Prozent (!) aller Seitenfans einen Post der Seite. Tendenz abnehmend.

Aktuelle Zahlen zur Höhe der Reichweite gibt es nicht, doch Mark Zuckerbergs Post aus dem Januar macht deutlich, wo die Reise hingeht:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mark sagt es uns schwarz auf weiß: In Zukunft wird weniger Unternehmenscontent angezeigt.

Heißt das: organische Reichweite gen Null? Wahrscheinlich! Aber welche Posts werden überhaupt noch angezeigt?

Wie die Unternehmensinhalte von heute und morgen aussehen sollten, sagt Mark weiter unten in seinem Post.

“The public content you see more will be held to the [following] standard — it should encourage meaningful interactions between people.ʺ

Unternehmen können hieraus zwei wichtige – wenn eigentlich auch nicht wirklich neue – Schlüsse ziehen und sollten sämtliche zukünftige Facebook-Strategien ihrer Marken hierauf ausrichten.

Learning 1: Facebook kostet

Das sagen wir hier nochmal ganz konkret, da wir letztens wieder gehört haben, dass Facebook ja eine preisgünstige Alternative zu Print sei. Ist es nicht. Facebook kostet.

Die drei Kostenfaktoren von Facebook:

  1. Guter Content kostet in der Produktion.
  2. Community-Management kostet personelle Ressourcen.
  3. Reichweite kostet Geld in Form von Werbebudget.

Unsere Empfehlungen dazu: Das A und O für Erfolg bleibt ein festgelegtes Ziel für jeden Post, das sich aus Eurer Facebook-Strategie ableitet. Wenn Ihr zum Beispiel mit Facebook den Abverkauf in Eurem Webshop ankurbeln wollt, dann sollte jeder Post auf dieses Ziel einzahlen. Denn nur so ist Euer Werbebudget optimal eingesetzt.

Und: Lieber seltener posten und dafür pro Post Werbebudget einplanen. Denn was bringt hochwertig produzierter Content, wenn ihn weniger als sechs Prozent der Seitenfans sehen? Dabei gilt: Auch außerhalb der eigenen Fanbase sollten die Postings bei einer entsprechend interessierten Zielgruppe beworben werden.

Kurz und knackig: Werbebudget entscheidet darüber, ob es Eure Posts in den Newsfeed vieler Fans und Personen außerhalb der Fanbase schaffen oder ob sie schon vorher durch den Algorithmus fallen und somit für viele Leute unsichtbar bleiben.

Learning 2: Content muss Interaktion fördern

Guter Content wird geliked, geshared und kommentiert und pusht damit ganz nebenbei die organische Reichweite. Aber wie sieht so ein Traum-Content aus, den alle klicken?

Eure Formel für Traum-Content:

  • Euer Content ist relevant, indem er Euren Fans nützt, sie inspiriert oder unterhält.
  • Er fördert den Dialog, sowohl mit den Seitenbetreibern als auch mit den anderen Fans.

Unsere Empfehlung dazu: Die Frage, die wir uns stellen sollten, lautet also: Was wollen unsere Kunden sehen? (Und nicht: Was können wir alles posten.)

Unser Fazit

Setzt auf dialogfördernden Content mit Relevanz und/oder Mehrwert und unterstützt diesen mit Facebook Ads, um Eure Zielgruppen zu erreichen.

Fehlt es Euch manchmal an Kreativität und Ideen für Posts? Habt Ihr eine Facebookseite ohne fundierte Strategie aufgesetzt? Oder wisst Ihr nicht, wie Ihr Euch von der Konkurrenz absetzen könnt?

Gern helfen wir Euch dabei:

  • Eure Unternehmens- oder Markenstimme für Facebook zu definieren,
  • Eure Wunschkunden und -fans zu definieren
  • Euren strategischen Content-Plan maßzuschneidern
  • eine geeignete Werbestrategie zu erstellen

Ihr wollt wissen, wie wir das bereits für bestehende Kunden gemacht haben? Klingelt kurz durch und wir erzählen Euch alles bei einer Tasse Kaffee oder einem Feierabendbier.

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