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Digitalisierung der Food- & Beverage-Branche

Wie erreicht Ihr auch in Zukunft Eure Kunden? Wir von 4PR meinen: Wer Verbraucher zukünftig effektiv ansprechen will, muss zum einen Produkte herstellen, die die Bedürfnisse von morgen bedienen, zum anderen müssen aber auch Kommunikation und Kanäle stimmen.

Aber wo holen sich die Konsumenten in Zukunft ihre Informationen? Und wie entscheiden sie, was in den Einkaufskorb wandert?

Wir haben uns die letzten Trendstudien intensiv angeschaut und die wichtigsten Erkenntnisse für Euch zusammengefasst.

Die Digitalisierung ändert unseren Way of Life

Wusstet Ihr, dass die Digitalisierung oft verkannt wird? Denn worum es bei Digitalisierung nicht geht, ist die Umstellung von analog auf digital. Auch nicht um die Budgetverschiebung von Print zu Online. Das: Früher hatten wir eine gedruckte Rezeptbroschüre, heute brauchen wir das bitte als App. Nein.

Worum es wirklich geht: Die Digitalisierung ändert Verhaltensmuster und ermöglicht einen neuen Way of Life. Und der wirkt sich auch auf die Lebensmittel- und Getränkebranche aus: im Einkauf, bei der Herstellung, der Zubereitung und beim Verzehr der Produkte.

Die Digitalisierung verändert was, wo, wie und mit wem wir einkaufen und essen

Und das haben wir uns für Euch näher angeschaut:

Wie wir jetzt und zukünftig essen: virtuelle Tischgemeinschaft vs. Versorgungsküche

Die Nestlé-Studie „So is(s)t Deutschland“ von 2016 bringt ein wichtiges Bedürfnis der Gesellschaft auf den Punkt: Menschen wollen dazugehören, kommunizieren und gemeinsam etwas erleben. Und das findet – dank Social Media und Blogs – in Form „virtueller Tischgemeinschaften“ statt. „Indem Menschen Fotos von den Gerichten auf ihren Tellern posten oder Rezepte veröffentlichen, laden sie virtuell andere Menschen zu sich nach Hause ein und lassen sie an ihren Mahlzeiten teilhaben“, so die Studie. Das erklärt auch die folgende Statistik: Laut Nestlé haben fast 50 Prozent aller Befragten bereits Food-Fotos im Netz geteilt.

Einen interessanten Trend zeigt der Lebensmittelhersteller in seiner Zukunftsstudie „Wie is(s)t Deutschland 2030“, die 2015 veröffentlicht wurde. Und der betrifft die Küche. In der Generation unserer Eltern waren abgetrennte Küchen das A und O. Heute geht die Tendenz zur offenen, geräumigen Wohnküche, in der nach Herzenslust mit Freunden und Familie gekocht werden kann. 2030, so die Nestlé-Studie, werden die Küchen in den Städten kleiner sein. Schuld daran: die steigenden Wohnraumpreise. Daher werden 2030 viele Städter „gesunde Fertiggerichte zu sich nehmen“, so die Prognose. „Essen wird in der Regel eher geliefert als selbst gekocht. Küchen dienen meist nur zur schnellen Nahrungsaufbereitung.“ Essen, weil Hunger sozusagen. Und der muss auch bei Platzmangel befriedigt werden. Nestlé spricht von der „reduzierten Versorgungsküche“.

Dennoch bleibt der Wunsch nach Austausch und einem gemeinsamen Erlebnis laut den Einschätzungen des Lebensmittelherstellers auch in Zukunft erhalten: „Die Menschen werden seltener zu Hause essen, sondern eher gemeinsam in großen Küchen in der Nachbarschaft kochen, wozu sie sich eigens verabreden werden.“

Wo wir uns zukünftig über unser Essen informieren

Oh ja, informieren werden wir uns – da sind sich die Berichte einig. Schon allein darum, weil wir mehr auf Werte und Ressourcen achten werden (Nestlé Zukunftsstudie „Wie is(s)t Deutschland 2030“, 2015) und natürliche Herstellung gegenüber Industrieprodukten bevorzugen werden (Food Report 2018, Hanni Rützler). Und weil eine große Mehrheit der Menschen bereits jetzt bereit ist, „mehr für Lebensmittel zu bezahlen, wenn die Tiere besser gehalten werden, als es die Gesetze vorschreiben“ (Ernährungsreport 2018, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft). Deswegen wollen wir wissen, was da genau in unserem Einkaufskorb landet – und vor allem, wo es herkommt.

Wo sich Verbraucher aktuell informieren, zeigt der Ernährungsreport 2018 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft:

  • 42 Prozent recherchieren im Internet.
  • 21 Prozent schauen sich Produktbewertungen an.
  • 31 Prozent der unter 30-Jährigen (14 Prozent aller Altersklassen gemischt) gehen in den sozialen Netzwerken auf Infosuche.

Doch nicht nur die Digitalisierung spielt hier eine Rolle. Eine weitere wichtige Erkenntnis aus der Studie:

  • 69 Prozent der Verbraucher informieren sich am Einkaufsort.

Der Einzelhandel wird eine wichtige Rolle spielen

Die Nestlé-Zukunftsstudie besagt ähnliches: Während die „Grundversorgung mit Lebensmitteln überwiegend online erfolgen wird“, spielt der Einzelhandel doch eine riesige Rolle: Hier werden sich Konsumenten inspirieren und beraten lassen. Was koche ich heute? Dieser Frage werden Verbraucher laut der Studie in Rezept-Apps und im Handel nachgehen.

Fazit: Online-Kommunikation bleibt immens wichtig. Kreative Präsenz im Handel um die Ecke aber auch

Bei allen Veränderungen, gerade aber auch wegen der Digitalisierung: Die Kommunikation mit den Kunden verliert in Zukunft nicht an Wichtigkeit. Im Gegenteil!

In den sozialen Medien können Lebensmittelproduzenten Einblicke in ihr Unternehmen, ihre Werte, die Herstellung und Tierhaltung geben. Themen, die – wie gesehen – wichtig sind und noch wichtiger werden.

Kommunikation und Inspiration im Einzelhandel sind ebenfalls essentiell, da Verbraucher hier explizit Kaufentscheidungen, und zwar auch spontane, treffen werden. Ein weiterer Pluspunkt des Handels: Produkte werden hier für Kunden erlebbar – zum Beispiel über Verkostungen und Showkochen. Der Einzelhandel ist hierfür die perfekte Bühne.

Das meint auch Hanni Rützler: „Immer mehr Konsumenten wollen ihre Lebensmittel nicht nur „verbrauchen“, sondern „erleben“. Für Produzenten eröffnet sich damit die Chance, ihre handwerkliche Meisterschaft zu zeigen und die Qualität ihrer Produkte unter Beweis zu stellen.“

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